Der Begriff stammt vom altgriechischem φιλοσοφία (philosophia) und kann mit „Freund der Weisheit“ oder auch „Liebe zur Weisheit“ übersetzt werden.
Jedoch weiß jeder, der sich bereits mit Philosophie beschäftigt hat, dass jenseits des etymologischen Befundes des Begriffs der Philosophie die Einigkeit endet. Dies liegt vor allem daran, dass die Philosophie keinen scharf abgegrenzten Gegenstandsbereich aufweist. Ein kleinster gemeinsamer Nenner in einer Definition des Begriffs könnte sein: „Philosophie ist durch folgerichtiges Denken Erkenntnis über das jeweilige Objekt des Denkens zu erlangen.“
Die möglichen Objekte des philosophischen Denkens sind dabei so zahlreich, wie es die Dinge der Welt und des Denkens sind, deswegen sollen hier einige Beispiele aus wichtigen philosophischen Disziplinen genügen:
Wie kann ich mit Bestimmtheit wissen, ob dass, was aus A und B folgt, nämlich C, auch wahr ist? (Logik)
Wie soll ich handeln? Gibt es überhaupt ein gutes Handeln? (Ethik)
Wie sicher ist eine bestimmte Erkenntnis und was ist eine wissenschaftliche Erkenntnis? (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie)
Was macht den Menschen überhaupt zum Mensch? (Anthropologie)
Woher kommt das alles? (Metaphysik)
Selbstredent handelt es sich hierbei um eine stark vereinfachte und knapp gehaltene Darstellung, die einen ersten winzigen Einblick erlaubt. Man könnte die Liste der philosophischen Disziplinen noch weiter führen, z.B. mit der Philosophie des Geistes, Philosophie der Ästhetik/Kunst etc.. Ebenso könnte man einzelne Details anführen, so zerfällt die Ethik in Teilbereiche wie z.B. die Medizinethik – aber eine exakte und vollständige Darstellung kann leider nicht Aufgabe dieses Artikels sein. Wer aber nach den ersten kleinen philosophischen Häppchen neugierig geworden ist, findet unzählig viele Einführungsbücher zur Philosophie im Buchhandel.
schon seit der Schule frage ich mich, warum die Philosophen (also die Freunde der Weisheit) noch kein anderes Instrument für Ihre Philosophie gefunden haben als das DENKEN.
Wie wäre es mit einer neuen (?) Methode: Betrachtung ohne zu denken?
Das hat den Vorteil, dass wir die das Leben so wie es uns gerade begegnet wahrnehmen und es nicht durch Beurteilungen unseres Denkens verändern.
Oder anders: ist es nicht weiser an einer Blume zu riechen als vor ihr zu sitzen und darüber nachzudenken, wie sie duftet .
Einziges Problem der meisten Menschen: Wie tut man NICHT-DENKEN??
Nun, sicherlich muss man dir recht geben, dass man den Duft einer Blume nicht durch Denken erfahren kann, dennoch hat die Philosophie nicht zwingend einen so engen Gegenstandsbereich wie einen konkreten Duft einer einzelenen Blume.
Fragen wie: "Was ist eine gerechte Handlung?" oder auch "Wie funktioniert die menschliche Kognition?" sind sicherlich nicht durch schieres Dahinleben zu beantworten. Insoferns stellt sich die Frage, ob das Beispiel mit der Blume wirklich ein glückliches ist; sprich, universal auf die Philosophie anwendbar.
natürlich ist das Beispiel nicht generell anwendbar…..
Mein Anliegen ist, aufzuzeigen, dass Philosophen oft sich einzig auf das Instrument "Denken" veralssen und dabei vergessen, dass es auch das Instrument der Betrachtung OHNE Denken gibt.
Deine Frage, ob es eine gerechte Handlung gibt ist gut. Nach einem Weilchen Stille ist mir aufgefallen, dass es gar keine ungerechten Handlungen gibt – und auch keine gerechten. Gerecht oder ungerecht ist eine subjektive Beurteilung – die Handlung selber ist, was sie ist.
Kognition – wie geht das?
Ich weiss vieles nicht, zB. weiss ich nicht wie Licht funktioniert. Es gibt auch noch keinen Menschen auf der Welt, der diese Frage restlos beantworten könnte. Mir genügt vorerst, dass ich weiss wie man das Licht aufdreht. Mir genügt auch – vorerst, dass ich weiss dass Kognition funktioniert.
Vielleicht kommt noch eine Antwort aus der Stille.
Hallo Leonidas,
es ist denkbar, dass Sinneseindrücke einem unwillkürlich widerfahren, bei abstrakten Dingen allerdings nicht. Deine Analyse der Gerechtigkeit beruht nicht auf der Stille (denn aus nichts kann nichts entstehen), sondern auf diversen Prämissen, die dich zu dieser Konklusion brachten. Betrachtung ohne Denken ist ein passives Widerfahrnis, ein abstrakter Gegenstand kann jedoch ohne abstraktes Denken nicht betrachtet (also vorgestellt) werden, denn dazu bedarf es natürlich des Denkens.
Oder anders: Stimmt man dir zu, dass die Erkenntnis der Gerechtigkeit ein passives Widerfahrnis ist (was ich, wie oben beschrieben, nicht tue), so stellt sich die Frage woher Du wissen willst, dass es sich hierbei wirklich um die Gerechtigkeit handelt. In Ermangelung einer vorangehenden Definition von Gerechtigkeit (denn dazu bedurfte es wieder des Denkens, s.o.) könntest Du *alles* für Gerechtigkeit halten (nicht nur das Akzidenz einer Handlungen, sondern auch Tonfolgen etc.). Wie wäre hier der Wahrheitsgehalt zu prüfen? Gar nicht… aber wie gesagt, ohnehin kann ein abstrakter Begriff in seiner Bedeutung und Konzeption dir nicht passiv widerfahren.
… und mit zwei einfachen Sätzen ist deine Aussage zu wiederlegen:
1. Ein arithmetischer Gerechtigkeitsbegriff ist weder relativierbar, noch subjektivierbar, da er auf mathematischen Ausdrücken beruht.
2. Ein allgemeiner Gerechtigkeitsbegriff kann nicht rein subjektiv sein, da es innerhalb unserer Gesellschaft offensichtlich eine intersubjektive Übereinkunft gibt.
Entschuldige, aber an immer mehr Ecken hört man Anstiftungen dazu, weniger zu Denken und mehr und mehr geht Reflexionskompetenz und ähnliches verloren. Es mag Gründe dafür geben, weniger zu denken, so zum Beispiel um *Sinneseindrücke* in ihrer Ästhetik genießen zu können, oder auch weil ein sehr reflektiertes Leben belastend sein kann, aber sicherlich nicht, weil komplizierte Sachverhalte sich ohne Denken offenbaren.
Ohne Denken gibt es kein Erkennen.
Mit ihm geht wenigstens ein bisschen mehr.
Philosophie kann kaum Fragen beantworten, jedoch Fragen konkretisieren. Folglich wenn eine Frage immer genauer formuliert wird, und immer wieder von Generationen verfeinert wird, so wird es möglich, dass wir durch die Menge der Trial-and-Error Versuche irgendwann an einem Punkt ankommen, an welchem wir sagen können, jetzt -in diesem Zeitpunkt- können wir diese Erkenntnis als relativ wahrhaftig betrachten.
Die einzige Möglichkeit Objektivität in einer Welt wie unserer (in der es nur ein Werkzeug zum Beobachten gibt, nämlich die Urteilsfähigkeit der Subjekte) zu erzeugen funktioniert möglichst viele subjektive Meinungen irgendwann als allgemein gültig, folglich objektiv, anzunehmen.
Hallo Phikhac, es ist die Frage, ob allgemein Anerkanntes wirklich als objektiv angesehen werden sollte, denn wie wir aus der Geschichte wissen, auch die Allgemeinheit kann irren.
Natürlich hast Du recht, dass derartiges im Alltag quasi objektiven Charakter erhält, aber eben nur quasi und in mir streubt sich alles derartiges wirklich als objektiv zu bezeichnen, wenngleich es selbstverständlich eine akzeptable Definition ist; jedoch scheint mir die Definition es uns zu erleichtern, uns nicht mehr vor Augen zu führen, dass wir nicht wirklich wissend sind.
Man gebe als Suchbegriff nur einmal "x phi" ein und man sieht, dass der selbst-reflektorische, hier angesprochene Diskurs bereits an entsprechenden Stellen Eingang gefunden hat – wenn nicht gar mehr.