In Wahrheit besteht aber natürlich das Dasein mehr als zur Hälfte nicht aus Handlungen, sondern aus Abhandlungen, deren Meinung man in sich aufnimmt, aus Dafürhalten mit entsprechendem Dagegenhalten und aus der aufgestapelten Unpersönlichkeit dessen, was man gehört hat und weiß.
Musil, Robert: Der Mann ohne Eigenschaften. Erstes Buch, Zweiter Teil, Kapitel 51
Ich würde noch weiter gehen. Das GANZE Dasein besteht nur aus Abhandlungen anderer, die wir aber ständig in der Nachahmung verfehlen.
Dieses Verfehlen nennen wir dann selbstverliebt: "meine Handlung"
Etwas pessimistisch. 🙂 Also war alles schon da? Nichts Neues mehr zu vollbringen, alles nur die Wiederholung der Wiederholung?
Nö. Kein Pessimismus. Die Macht der Vefehlung darf man nicht unterschätzen.