Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn,
daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. […].
daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. […].
Nietzsche, Friedrich: Jenseits von Gut und Böse. Aph. 146
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Nietzsche, Friedrich: Jenseits von Gut und Böse. Aph. 146
Kommentare sind geschlossen.
Danke für dieses Zitat. Ich hoffe, dass ich auf meinem Weg nicht zum Ungeheuer werde – das zu vermeiden aber sehr schwierig ist.
Übrigens finde ich Eure Seite sehr interessant, aber heutzutage ist die Zeit für Philosphie knapp, denn es heisst eher zu handeln, denn sonst philosphieren wir an der Realität vorbei. Das Thema Sterbehilfe ist bei uns in der Schweiz schon längst Realität – zum Beispiel – trotz Philosophie, aber nicht wegen.
Hallo Robert,
da machst Du ein Fass auf…. ich muss sagen, ich teile deine Haltung nicht. Wer handelt, ohne seine Handlung im vorhinein zu reflektieren (und was wäre diese Reflektion anderes als Philosophie?), worin würde er sich von einem Tier unterscheiden? Dies ist wohl nur möglich, wenn man das, was man tut, niemals in Frage zu stellen gewillt ist und einfach dahinlebt, ohne eigenes Ziel, sondern nur mit dem Ziel, das einem übergestülpt wurde und auf dem Weg das für ein Gut, und das jenes richtig und falsch hält, was einem als solches vorgegeben worden ist. Niemals wird man das Ziel kritisch hinterfragen, niemals darüber reflektieren, auf welcher Basis die Prädikate gut und schlecht angewendet werden und ob die Praxis wirklich die Wahrheit abbildet. Das Leben wird einem steuerlosen Schiff gleichen, dass nur durch die Meinungen der anderen, also durch die Wellen, bald hierin, bald dorthin getrieben wird und das im ungünstigsten Fall sogar als den selbstgewählten Weg glaubt.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Das Thema Sterbehilfe ist immer ein ethischer Diskurs und damit immer Philosophie – auch in der Schweiz.
Diese Antwort habe ich erwartet – von einem Philosophen. Jedoch habe ich heute auch über meine Reaktion nachgedacht auf diese. Weil ich gerade bei den Philosophen gelandet bin, dachte ich über Nitzsche nach. Ich kenne seinen Lebenslauf nicht, habe aber schon einiges von Interessierten über ihn gehöhrt. Ich stelle mir nun die Frage: Hat er einmal eine Schraube eingedreht ohne zum Ungeheuer zu werden? Oder hat er nur darüber nachgedacht, ob er vielleicht eines wird – wenn er es tut – und ist gestorben ohne je eine Schraube eingedreht zu haben?
Hallo Robert,
welchen Umständen man auch immer in Nietzsches Lebenslauf nachspürt, es rührt nicht am Gehalt seiner Aussagen. Deren Gehalt bemisst sich nicht nach der Biographie des Aussprechenden, sondern an ihrer Tendenz zur Wahrheit – soweit man das von einem Aphorismus verlangen kann.
…außerdem, jeder Mensch handelt, niemand kann nicht handeln. Die Frage ist also nicht, ob man handelt, sondern ob man es vermag die Handlung zu reflektieren.
Hallo Chris
Da stimme ich Dir hingegen überein und gratuliere und bedanke mich zu, bzw. für diese Seite.
PS: Ich danke auch für das Style, das ich in uneigennütziger Weise für meine Seite verwendet habe.
Dafür ist es da, viel Spaß damit!