Die Lehre von Atomen erscheint zumeist als eine moderne naturwissenschaftliche Sicht auf unsere Welt. Unbestritten haben Naturwissenschaftler gerade in den letzten Jahrzehnten das Atom eingehend untersucht und so manche verblüffende Erkenntnis zu Tage gefördert, aber bereits im alten Griechenland wurde sich mit der Lehre von Atomen beschäftigt. Als wichtigster Vertreter gilt hierbei gemeinhin Demokrit aus Abdera (ca. 460 – ca. 370 v. Chr.).
Demokrit vertrat die Auffassung, dass zwei Prinzipien allem vorherrschend sind: zum einen das des Seienden, zum anderen das des Nichtseienden. In den Bereich des Seienden fallen die Atome als kleinste Einheiten, die nach Demokrit nicht teilbar sind, sich aber durch ihre Form, Lage und Anordnung voneinander unterscheiden. Atome, so nahm er an, befänden sich in einer unerklärlichen aber stetigen Bewegung, die dazu führt, dass sie sich verkanten und somit größere Einheiten bilden.
Mit diesen Ansichten liegt Demokrit nicht besonders weit entfernt von der allgemeinen Auffassung von Atomen, in anderen dafür um so mehr. So war Demokrit beispielsweise der Auffassung, dass die Atome eines Gegenstandes ein materielles Bild absondern, dass in das Auge des Betrachters materiell eintritt.
Selbstredend hat Demokrit die naturwissenschaftliche Forschung durch sein Denken nicht obsolet gemacht, dennoch wirkt es beeindruckend, in welcher Tiefe Demokrit allein durch Denken und Folgern die Struktur der seienden Dinge erfasste, ohne die technische Möglichkeit eines empirischen Beweises.
siehe hierzu auch: Ricken, Friedo: Philosophie der Antike. 3. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer (2000) S. 56-59
Erinnert mich an dunkle Materie :o) Die Atomisten haben aber leider auch keine Ahnung, was vor dem Urknall war, oder? (bzw was die kleinsten unzerteilbaren ewig bewegten Atome denn verursacht hat, wenn schon alles determiniert ist). Ist man heute mmer noch an dem selben Punkt nur etwas detaillierter?
Ist nach Demokrit alles "Werden" oder ist es "Sein", und vor allem- wann? Jetzt?! Immer?! Tja, und die empirischen Wissenschaften…sind ja auch "nur" ein System. Blöd, dass man innerhalb einer Theorie etwas beweisen oder auschliessen kann, nicht aber die Grundlagen der Theorie selbst. Jedenfalls frage ich mich das immer.
Viele Grüße
Lotte
Demokrit ging es vermutlich um eine Ontologie, insofern unterscheidet er sich vom heuten Physiker, dem es weniger um eine ontologische Grundlegung geht als um seine empirische Wissenschaft.